Viele Menschen der westlichen Hemisphäre kennen nur den britischen Oberbegriff „Curry“, doch indische Gewürze haben so viel mehr zu bieten!
Garam Masala zum Beispiel ist eine Gewürzmischung, die in ganz Indien gebräuchlich ist. Heutzutage ist Garam Masala fast ein allgemein bekannter Begriff, der in einer Vielzahl von indischen Gerichten auftaucht. Falls ihr jemals Chicken Tikka Masala, Tandoori Huhn oder Biryani bestellt habt, wurde euer Gericht wahrscheinlich mit Garam Masala zubereitet.
Garam Masala ist eine traditionelle indische Gewürzmischung, die nach der ayurvedischen Heilkunst aus wärmenden Gewürzen besteht. Nach der ayurvedischen Lehre ist Garam Masala ein heißes Gewürz. Das bedeutet aber nicht, dass die Mischung scharf ist, sondern vielmehr, dass die Gewürze eine wärmende Wirkung auf den Körper haben.
Was bedeutet der Name Garam Masala?
Als „Masala“ werden unterschiedliche Gewürzmischungen der indischen Küche bezeichnet. Frei übersetzt bedeutet das Wort in Hindi „Zutaten“ oder „Gewürze“. So kommt Masala im Namen beliebter indischer Gewürzmischungen vor – wie zum Beispiel „Garam Masala“, „Chat Masala“ oder „Tandoori Masala“. Aber auch in der Namensgebung von indischen Teemischungen, wie zum Beispiel beim „Chai Masala“.
„Garam“ bedeutet so viel wie „heiß“. Damit beschreibt der Name den feurigen Geschmack der indischen Gewürzmischung Garam Masala schon sehr gut.
Garam Masala gehört zur ayuvedischen Küche, aber was genau ist das?
Das Gewürz stammt aus dem Norden Indiens und hat seine Ursprünge in der ayurvedischen Heilkunde. Ayurveda befasst sich mit dem spirituellen Yoga, der Pflanzenheilkunde und mit Massagen. Die Ernährung spielt in der ayurvedischen Heilkunde eine wichtige Rolle. Eine optimale Zusammensetzung der einzelnen Zutaten und eine saisonale Ausrichtung sind von zentraler Bedeutung.
Die ayurvedische Küche ist ein Teil der traditionellen indischen Medizinpraxis Ayurveda, die Gesundheit und Wohlbefinden durch die Balance von Körper, Geist und Seele fördert. Die ayurvedische Küche basiert auf den Prinzipien des Ayurveda und verwendet Lebensmittel, Gewürze und Zubereitungsmethoden, die die individuellen Konstitutionstypen (Doshas) ausgleichen sollen.
In der ayurvedischen Küche werden Lebensmittel nach ihrer energetischen Wirkung auf die Doshas klassifiziert. Es werden sechs Geschmacksrichtungen unterschieden: süß, sauer, salzig, scharf, bitter und herb. Jede Geschmacksrichtung hat eine unterschiedliche Wirkung auf die Doshas und wird entsprechend der individuellen Konstitution verwendet, um ein Gleichgewicht im Körper zu schaffen.
In der ayurvedischen Küche werden frische, saisonale und biologische Lebensmittel bevorzugt. Es wird viel Wert auf eine ausgewogene Ernährung gelegt, die den Körper mit Nährstoffen versorgt und die Verdauung unterstützt. Typische Zutaten in der ayurvedischen Küche sind Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Gemüse, frische Kräuter und Gewürze wie Kurkuma, Koriander, Ingwer und Kreuzkümmel.
Die ayurvedische Küche betont auch die Bedeutung von langsamen Essgewohnheiten, bewusstem Essen und der Berücksichtigung des individuellen Konstitutionstyps bei der Zusammenstellung von Mahlzeiten. Ziel ist es, das Gleichgewicht der Doshas zu unterstützen, die Verdauung zu fördern und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern.
Insgesamt umfasst die ayurvedische Küche eine ganzheitliche Herangehensweise an Ernährung und Gesundheit, die traditionelle Praktiken mit modernen Erkenntnissen verbindet, um Menschen dabei zu unterstützen, ein gesundes und ausgeglichenes Leben zu führen.
Wie schmeckt die Gewürzmischung Garam Masala?
Die Zusammensetzung von Garam Masala kann sich ähnlich wie beim beliebten Currygewürz von Regionen zu Region unterscheiden. Jeder Haushalt in Indien hat sogar sein eigenes Aroma von Garam Masala, das hauptsächlich von dem Gericht abhängt, das man zubereiten möchte. Darüber hinaus variiert die Farbe von Garam Masala von erdigem Braun bis zu Tieforange, je nachdem, wie man das Verhältnis der Gewürze aufeinander abstimmt. Es gibt kein richtiges Originalrezept, sondern verschiedene Varianten, die auf unterschiedlichen Familienrezepten basieren. Unsere Gewürzmischung besteht aus Cumin, Curcuma, Koriander, Meersalz, Orange, Paprika, Petersilie, Knoblauch, Schnittlauch, Schwarkümmel und Zwiebel.
Der Geschmack der Gewürzmischung ist – je nach Zusammensetzung der Gewürze – scharfwürzig bis fein süßlich.
Wie kann man diese Gewürzmischung verwenden?
Die beliebte Gewürzmischung ist vielseitig einsetzbar und eignet sich wegen ihres süßlich und scharf-würzigen Geschmacks vor allem für die Verwendung in indischen Gerichten. Besonders in Curries findet Garam Masala Verwendung. Curries sind indische Eintopfgerichte, die mit viel Gemüse, Fleisch oder Fisch zubereitet werden. Besonders beliebt ist ein Garam Masala Curry mit Hähnchen.
Solltet ihr Lust haben, das Gewürz zu testen, haben wir hier ein Rezept für euch:
ZUTATEN
FÜR DIE HÄHNCHEN-MARINADE:
- 600 g Hähnchenbrustfleisch
- 2 EL Joghurt (3,5%)
- 3 Knoblauchzehen
- ½ TL Kurkumapulver
- 1/2-1 TL Chilipulver
- 1 TL Paprikapulver edelsüß
- 1 TL Garam Masala
- 1 TL Korianderpulver
- 1 TL Salz nach Geschmack
- 1 EL Olivenöl
- Saft einer Zitrone
FÜR DAS MASSALA:
- 2 EL neutrales Öl zum anbraten (ca 80ml, zb. Sonnenblumenöl)
- 2 mittelgroße Zwiebel
- 4 Knoblauchzehen
- 15 g Ingwer Stück
- 400 ml passierte Tomaten oder 4 große frische Tomaten gehackt
- 150 ml Schlagsahne
GEWÜRZE FÜR DAS MASALA:
- ½ TL Kurkumapulver
- ½ TL Garam Masala
- 1 TL Korianderpulver
- 1-1,5 Tl Chilipulver (scharf) schärfe nach Geschmack anpassen
- 2 TL Paprikapulver
- 1 TL Kreuzkümmel
SONSTIGES:
etwas frischer Koriander
Das Hähnchenbrustfleisch in grobe mittelgroße Stücke schneiden
Die Knoblauchzehen schälen und in einem Mörser zu einer Paste stampfen.
Das Fleisch mit allen Zutaten für die Marinade marinieren und ca. 30-40 Minuten ziehen lassen.
Zwiebel schälen und Würfeln. Knoblauch,Ingwer schälen und in einem Mörser zu einer Paste stampfen. (Alternativ fein hacken)
Neutrales Öl in einer Pfanne erhitzen und das Fleisch von beiden Seiten goldbraun anbraten und aus der Pfanne rausnehmen. Es soll nicht ganz durchgegart werden, da es später in der Soße noch weiter gekocht wird.
In der selben Pfanne 1 EL Öl geben und die Zwiebel darin anschwitzen
Die Gewürze dazugeben und für 1-2 Minuten gemeinsam anbraten, so dass sich die Aromen alle entfalten können.
Mit den passierten Tomaten ablöschen und ca. 10-15 Minuten auf mittlere Hitze mit köcheln lassen. Gelegentlich rühren.
Mit Salz abschmecken.
Schlagsahne dazugeben und weitere 5 Minuten auf niedrige Hitze kochen
Am Schluss das scharf angebratene Fleisch zu der Soße geben und für 3-5 Minuten in der Soße köcheln lassen.
Mit frischem Koriander servieren und genießen.